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Erfolgreiche Kooperation

25 Jahre Stadtwerke Sindelfingen sind auch für SHERPA-X ein Grund zum Feiern

Am 1. Juli 1998 wurde die Stadtwerke Sindelfingen GmbH gegründet, unter maßgeblicher Mithilfe der Stadtwerke Schwäbisch Hall. 25 Jahre später begeht der Energieversorger ein bemerkenswertes Jubiläum: Die Verbindung zwischen den Häusern ist eng und vital wie eh und je – ein Musterbeispiel und eine Blaupause für horizontale Kooperation unter kommunalen Versorgern. Für Gebhard Gentner, in Personalunion Mitglied der Geschäftsführungen beider Unternehmen, steht fest: „Die Partnerschaft ist für beide Seiten eine klare Win-Win-Situation und eine Erfolgsgeschichte.“

Es hätte auch anders kommen können. Als 1997 die Pläne der Stadt Sindelfingen, das Strom- und Gasnetz von der EnBW beziehungsweise den Neckarwerken zu erwerben, aus finanziellen Gründen gescheitert waren, stand sogar der Verkauf des Sindelfinger Eigenbetriebs der kommunalen Wasser- und Fernwärmeversorgung zur Diskussion. Johannes van Bergen, damals Geschäftsführer der Stadtwerke Schwäbisch Hall und als Berater für die Stadt Sindelfingen aktiv, riet davon dringend ab.

Sein Vorschlag: Ein aus den Stadtwerken Schwäbisch Hall (37,5 Prozent), der Stadt Sindelfingen (25,1 Prozent), Vasa Energy (25,1 Prozent) und Bankgesellschaft Berlin (12,3 Prozent) bestehendes Konsortium gründen die Stadtwerke Sindelfingen GmbH. Dem stimmte der Sindelfinger Gemeinderat zu.

Der Plan wurde realisiert. Doch schon Ende 1998 hatte sich die Eigentümerstruktur des neuen Versorgers verändert: Stadtwerke Schwäbisch Hall (37,5 Prozent), Stadt Sindelfingen (37,4 Prozent), EnBW (16,6 Prozent) und Neckarwerke (8,5 Prozent). Seit 2012 halten die Stadt Sindelfingen 50,1 Prozent, die Stadtwerke Schwäbisch Hall 29,9 Prozent und die EnBW Beteiligungsgesellschaft mbH 20 Prozent Anteile an der Stadtwerke Sindelfingen GmbH.

Stadtwerke Sindelfingen von Beginn an erfolgreich

Abseits vom Poker um Firmenanteile gedieh das operative Geschäft der Stadtwerke Sindelfingen von Beginn an sehr erfolgreich. Der Versorger entwickelte sich in seiner 25-jährigen Geschichte zu einem innovativen Unternehmen, das sich für den Lebensstandard und das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger der Region einsetzt und Nachhaltigkeit großschreibt.

Die aktive Unterstützung der Stadtwerke Schwäbisch Hall trägt maßgeblich dazu bei. Von Anfang an werden die Sindelfinger Versorgungsnetze aus der Leitwarte in Schwäbisch Hall mit überwacht und gesteuert. Das war schneller und günstiger, als wenn die Sindelfinger Stadtwerke ein eigenes Leitsystem hätten bauen und betreiben müssen. Eine weitere Aufgabe, die schon immer in den Händen der Stadtwerke Schwäbisch Hall liegt, ist die Zählerfernauslesung in Sindelfingen. Zudem lassen die Stadtwerke Sindelfingen die gesamte Verbrauchsabrechnung – inklusive Einspeiseabrechnung der EEG- und KWK-Anlagen – durch SHERPA-X erledigen, der Dienstleistungssparte der Stadtwerke Schwäbisch Hall.

Selbstredend werden diese Services stets aufs Neue ausgeschrieben. Immer wieder machte bislang das Schwäbisch Haller Versorgungsunternehmen das Rennen. Bei Bedarf greifen die Stadtwerke Sindelfingen auch auf Schwäbisch Haller Know-how bei der Netzberechnung zurück – ein Thema, das durch den Zubau erneuerbarer Erzeugung sowie die Integration von Ladesäulen und Wärmepumpen im Netz hochaktuell ist.

Beide Partner profitieren von Zusammenarbeit und Synergieeffekten

Die von vielfältigen Synergieeffekten geprägte Zusammenarbeit kommt beiden Partnern zugute. Die Stadtwerke Sindelfingen präsentieren sich als schlank und schlagkräftig aufgestelltes Unternehmen.

Indem die Stadtwerke Schwäbisch Hall Dienstleistungen für die Sindelfinger Kolleginnen und Kollegen erbringen, brauchen sich die Stadtwerke Sindelfingen nicht selbst darum zu kümmern. Das bedeutet willkommene Entlastung in Tätigkeitsbereichen, die durch starke regulatorische Eingriffe und ständige Anpassungen bei zunehmend komplexen Prozessen geprägt sind. Die Stadtwerke Schwäbisch Hall andererseits partizipieren durch die Gewinnabführung am Erfolg der Stadtwerke Sindelfingen und profitieren durch das Erbringen energiewirtschaftlicher Dienstleistungen – was zusätzliche Arbeitsplätze in Schwäbisch Hall geschaffen hat.

Intensiver Austausch ist Kern der Zusammenarbeit

In den 25 Jahren der Partnerschaft sind viele enge Kontakte entstanden – fachlich wie persönlich. Sowohl im Netz- als auch im Abrechnungsbereich finden regelmäßige Treffen statt, bei denen aktuelle praktische Erfahrungen und künftige Herausforderungen Thema sind.

Auch in diesem vertrauensvollen Austausch besteht ein großer Nutzen, weil dadurch viele Klippen im Tagesgeschäft antizipiert und für die Phalanx der Servicekunden gemeinsam entschärft werden können. Lutz Rappold, Abteilungsleiter Netzservice bei den Stadtwerken Schwäbisch Hall: „So bekommen wir eine Geschwindigkeit in die Problemlösung, die bei einer Einzelbetrachtung nicht ansatzweise erreichbar wäre.“ Matthias Knödler, Bereichsleiter Energiewirtschaft und Prokurist der Stadtwerke Schwäbisch Hall, resümiert: „Zwischen den Sindelfingern und uns gibt es einen sehr guten bilateralen Austausch. Da ist auch auf der Mitarbeiterebene etwas zusammengewachsen.“

„Die Rechnung, eigene Stadtwerke zu gründen, ist voll aufgegangen“

Gebhard Genter, Geschäftsführer der Stadtwerke Schwäbisch und der Stadtwerke Sindelfingen: „Die Rechnung, in Sindelfingen eigene Stadtwerke zu gründen, ist im Rückblick voll aufgegangen. Es hat sich ein unabhängiges Querverbund-Vollstadtwerk entwickelt, das in den Sparten Strom, Gas, Wasser, Wärme, erneuerbare Energien und Telekommunikation technisch und wirtschaftlich sehr erfolgreich unterwegs ist und zurecht als Motor der Energiewende in der Region gilt. Die Partnerschaft zwischen den beiden Häusern hat dabei sicherlich als Katalysator gewirkt und wird auch in Zukunft viele Synergieeffekte erzeugen.“

„Gemeinsam für die Herausforderungen der Zukunft noch besser gerüstet“

Dr. Karl Peter Hoffmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Sindelfingen: „Ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Stadtwerke Sindelfingen war neben der Beteiligung der EnBW insbesondere die Partnerschaft mit den Stadtwerken Schwäbisch Hall, die mit der Neugründung von Stadtwerken, Netzübernahmen, dezentraler Energieversorgung und erneuerbaren Energien schon vor 25 Jahren bereits umfangreiche Erfahrungen hatten. Diese Erfahrungen wollen wir auch in Zukunft nutzen und beabsichtigen, durch Kooperation in Querschnittsfunktionen Synergien zu nutzen, um gemeinsam für die Herausforderungen der Zukunft noch besser gerüstet zu sein.“

Lebendige Bande jenseits der Arbeitswelt

Das harmonische Verhältnis zwischen den beiden Stadtwerken findet auch im von Beginn an jährlich ausgetragen Fußballspiel der Betriebssportgruppen beider Unternehmen seinen Ausdruck. Abwechselnd duellieren sich die Teams in Sindelfingen und Schwäbisch Hall. Für viele Betriebsangehörige beider Unternehmen ein Highlight im Kalender: Sportler und Fans reisen jeweils per Bus an zu diesem Event, bei dem neben dem freundschaftlichen sportlichen Kräftemessen vor allem Geselligkeit und Netzwerken im Mittelpunkt stehen. Irgendwie zum Gesamtbild passend: Nachdem in der Vergangenheit stets das Schwäbisch Haller Team als Sieger vom Platz gegangen war, gewannen 2022 erstmals die Sindelfinger.

Über die Stadtwerke Sindelfingen GmbH Die Stadtwerke Sindelfingen sind ein kommunales Querverbundunternehmen mit den Sparten Strom, Gas, Wasser, Wärme und Telekommunikation für die rund 65.000 Einwohner der großen Kreisstadt Sindelfingen bei Stuttgart. Das Unternehmen beschäftigt 130 Mitarbeitende. Die Stadtwerke Sindelfingen sind ein „Motor der Energiewende in der Region“. So treibt das Unternehmen den Ausbau des Fernwärmenetzes, die Dekarbonisierung der Fernwärmeerzeugung, den Ausbau von Photovoltaik und die Entwicklung von Windenergieprojekten in der Region voran.

Die Stadtwerke setzen auf eigene Kraftwerke zur Wärme- und Stromerzeugung. Bis 2030 sollen über 50 Prozent des Strombedarfs der Stadt Sindelfingen selbst regenerativ erzeugt werden. Das Fernwärmenetz soll um bis zu 25 Prozent erweitert und die Wärmeerzeugung zu rund 85 Prozent dekarbonisiert werden. Aktuell betreiben die Stadtwerke Sindelfingen fünf öffentliche Ladesäulen für Elektromobile. Weitere Standorte sind in Planung.

 

Melanie Wolf
Melanie Wolf
Gebäude+Stadtwerke+Sindelfingen
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