Ende Februar kam es zu einem Gas-Blackout im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Eutin (Schleswig-Holstein). Innerhalb von zwei Tagen konnte die Versorgung wiederhergestellt werden. Die Verwaltung von Störungsmeldungen übernahmen die Stadtwerke Schwäbisch Hall aus ihrer Verbundleitwarte heraus. Rund 15.000 Anrufe gingen ein.
Es war der bislang größte Gas-Ausfall in Schleswig-Holstein, der sich in der Nacht vom 19. auf den 20. Februar in Eutin ereignete. Ein Defekt an der Gashochdruckleitung des vorgelagerten Netzbetreibers führte zu einem Blackout im Gasnetz. 5.500 Eutiner Haushalte standen ohne Gas und damit ohne Wärmeversorgung da.
Mitten in der Nacht starteten die Stadtwerke Eutin den Großeinsatz – gemeinsam mit benachbarten Stadtwerken, Einsatzkräften von Feuerwehr, Polizei und THW, lokalen Installationsbetrieben sowie den Stadtwerken Schwäbisch Hall.
Die Energieversorgung der Eutiner Stadtwerke ist seit vielen Jahren an die Verbundleitwarte der Stadtwerke Schwäbisch Hall angeschlossen. Störungsmeldungen und Anrufe landen über das Störmeldesystem Power PMS der ACD GmbH in Schwäbisch Hall – somit auch die Vielzahl an Meldungen im Zuge des Gasnetz-Blackouts. Erste Anrufe erreichten die Schwäbisch Haller Stadtwerke um 3 Uhr in der Früh. Peter Breuning, Abteilungsleiter des Bereichs Leittechnik Service beim Versorgungsunternehmen aus dem Südwesten, übernahm die operative Leitung der Störungskoordination in Schwäbisch Hall.
„Gemäß den vorgesehenen Störfallplänen wurden alle Ventile im Gasnetz in Eutin komplett geschlossen, da bei Gaswiederkehr und gleichzeitiger Einspeisung unter Umständen ein explosives Gemisch im System aufgetreten wäre“, erklärt Breuning. Ohne Hilfe hätte das Abstellen der Gasversorgung in mehr als 5.000 Wohngebäuden und Firmen nicht geklappt. „Auch wir aus Schwäbisch Hall möchten uns nochmals bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der beteiligten Stadtwerke aus dem Osten Schleswig-Holsteins sowie der Feuerwehr und Polizei vor Ort für die Unterstützung bedanken“, sagt Breuning.
Am Samstagmittag, 20. Februar, wurde damit begonnen, das Gasnetz in Eutin wieder hochzufahren. Dafür war es notwendig, dass die Mitarbeiter der Eutiner Stadtwerke nochmals in jedes Haus und jede Firma gingen, um die Gasleitung zu entlüften.
Personal verstärkt
Wurde Anwohner nicht angetroffen, bekamen sie einen Hinweis, sich telefonisch zu melden. Diese Anrufe gingen wieder in Schwäbisch Hall ein. „Da wir die massive Welle an Anrufen erwartet haben, haben wir unser Personal in der Verbundleitwarte an diesem Wochenende verstärkt und weitere Arbeitsplätze für das Notfallszenario geschaffen“, berichtet Breuning in seiner Funktion als Störungskoordinator.
Die Mitarbeiter in der Leitwarte trugen alle Störungsmeldungen und Anrufe mit Namen, Adresse und Telefonnummer in das Störmeldesystem Power PMS ein. Die Verantwortlichen in Eutin waren somit zu jeder Zeit über den aktuellen Stand informiert. „Wir hatten bis Montagnacht sechs Mitarbeiter in drei Schichten im Einsatz und führten in Summe über 15.000 Gespräche“, fasst Breuning zusammen.
Bereits am Sonntagabend verfügten alle Häuser, in denen Anwohner über den Tag hinweg angetroffen wurden, wieder über die Gasversorgung. Am Montag und Dienstag, 22. und 23. Februar, folgten als letzte Verbraucher noch Firmengebäude, die sowieso am Wochenende nicht genutzt wurden.
Peter Breuning von den Schwäbisch Haller Stadtwerken resümiert: „Wir haben erneut bewiesen, dass unsere Verbundleitwarte als eine der größten in Deutschland krisensicher aufgestellt ist.“
„Die Meldestelle der Stadtwerke Schwäbisch Hall hat umgehend reagiert und personell hochgefahren. Es war hervorragend, wie schnell die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Anrufe entgegengenommen und in das PMS eingetragen hatten. Vielen Dank aus Eutin für die professionelle Zusammenarbeit“, sagt Christian Kulessa, Technischer Leiter der Stadtwerke Eutin.